Gewinnmitnahmen sorgen für Preissenkungen – Spannungen im Nahen Osten unverändert

Mit der Beinahe-Eskalation zwischen dem Iran und den USA in der letzten Woche waren die Preise in den vergangenen Tagen gestiegen. Hinzu kam am Freitag der Großbrand an einer der wichtigsten amerikanischen Raffinerien in Philadelphia, der ebenfalls zunächst für Preissteigerungen sorgte. Gestern jedoch setzten sich dann nach längerem hin un her an den Börsen die Gewinnmitnahmen durch und die Rohölpreise fielen wieder. Grundsätzlich bleibt das aktuelle Spannungsfeld zwischen sinkender Ölnachfrage, steigender Produktion in den USA und politischen Unruhen im Nahen Osten weiter bestehen und hält die Marktteilnehmer in Schach.

 

Gefahr einer Eskalation im Nahen Osten noch nicht gebannt

Die Spannungen zwischen Iran und Amerika haben nicht nachgelassen, auch wenn Ende letzter Woche ein Militärschlag von amerikanischer Seite in letzter Sekunde abgeblasen wurde. Seit gestern gelten weitere Sanktionen gegen Teheran, auch wenn diese wenig Auswirkungen haben sondern eher symbolischer Natur sind. Sie richten sich gegen das geistliche Oberhaupt Ayatollah Ali Chamenei und sollen diesen von Finanzmitteln abschneiden.

 

Der Iran hat verlauten lassen, dass damit ein diplomatischer Weg zu einer Einigung versperrt sei. Man könne keinen Dialog beginnen, wenn man bedroht und eingeschüchtert werde. Die USA hingegen machen den Iran verantwortlich für verschiedene Tankerangriffe im Persischen Golf und den Abschuss einer US-Drohne in der vergangenen Woche. Der UN-Sicherheitsrat rief unterdessen zur „maximalen Zurückhaltung“ und zum Dialog auf, scheint damit im Moment aber eher auf taube Ohren zu stoßen.

 

Internationale Energieagentur will gegebenenfalls einschreiten

Der geschäftsführende Direktor der Internationalen Energieagentur IEA, Fatih Birol, erklärte angesichts der angespannten Situation im Nahen Osten, dass man die Situation genau im Auge behalte und sehr besorgt sei. „Im Falle einer Störung am physischen Markt sind wir bereit, in angemessener Weise zu handeln“, sagte er im Rahmen einer Pressekonferenz.

 

Es wäre also durchaus möglich, dass die IEA strategische Ölreserven freigibt, um eine mögliche Angebotsknappheit aufzufangen. Allerdings besteht diese Gefahr wohl nur, wenn es tatsächlich zu einem Kriegsausbruch und damit zu einer Beeinträchtigung des Schiffsverkehrs im Persischen Golf kommen sollte.

 

Ausblick

Verbraucher können heute die leichten Preissenkungen an den Rohölbörsen ausnutzen und bekommen Heizöl heute etwas günstiger. 100 Liter kosten damit etwa -0,60 bis -0,70 Euro weniger als gestern.

 

Quelle: www.futures-services.com