Raffineriebrand in den USA und Lage im Nahen Osten sorgen für hohe Ölpreise

Zwar scheint die Gefahr eines US Militärschlages gegen den Iran inzwischen erst einmal gebannt, doch bleibt die Stimmung höchst angespannt. Eine Einigung oder gar ein Zusammenkommen am Verhandlungstisch scheint im Moment fast ausgeschlossen. Nun haben die USA weitere Sanktionen angekündigt, die die Ölpreise einmal mehr in die Höhe treiben dürften. Für einen Preissprung am Freitag sorgte außerdem ein Großbrand an einer der größten Raffinerien in den USA, die nach einer Explosion in Flammen aufging. Zum Wochenauftakt starten die Ölpreise somit auf recht hohem Niveau.

 

Explosion an Raffinerie in Philadelphia

Am Freitag gab es eine schwere Explosion an der größten Raffinerie der amerikanischen Ostküste. Der Philadelphia Energy Solutions Refining Complex hat eine Kapazität von etwa 335.000 Barrel (à 159 Liter) und dürfte nach dem Zwischenfall erst einmal für längere Zeit außer Betrieb sein.

 

Die Ursache für den Unfall ist noch nicht bekannt, verletzt wurde jedoch offenbar niemand. Wie lange die Raffinerie außer Betrieb bleibt, lässt sich zur Stunde noch nicht sagen. Die Benzinpreise reagierten jedoch sofort und schnellten in die Höhe, da mitten in der Fahrsaison ein Ausfall dieser Größenordnung zu einer Unterversorgung führen dürfte.

 

Vor allem bei der Produktversorgung könnte ein längerer Stillstand problematisch werden, sodass Mengen auf dem internationalen Markt zugekauft werden müssen. Die Nachfrage nach Rohöl dürfte mit dem Ausfall der größten Ostküstenraffinerie allerdings zurückgehen. Wie sich die Ölpreise also im Lichte des Raffinerieunfalls weiter entwickeln bleibt abzuwarten.

 

Neue Sanktionen gegen den Iran

Auch die Stimmung zwischen den USA und dem Iran bleibt explosiv. Zwar kam es bisher zu keinen weiteren militärischen Drohungen, doch hat die Regierung in Washington nun neue Sanktionen gegen das Land angekündigt. Laut Präsident Trump und Außenminister Mike Pompeo sollen diese schon heute in Kraft treten.

 

Aus Russland sprach der stellvertretende Außenminister Sergei Rjabkow dem Iran allerdings Hilfe zu, die Sanktionen der USA gegen die Ölindustrie zu umgehen. Auch im Bankensektor habe man die Möglichkeit zu unterstützen, so Rjabkow, sodass der Iran wieder mehr Öl exportieren könne.

 

Es wird sich demnach erst zeigen müssen, ob die neuen Sanktionen aus Washington tatsächlich den gewünschten Effekt haben, Teheran an den Verhandlungstisch zu zwingen. So lange sich die Situation jedoch nicht deutlich entspannt und die Gefahr eines Militärschlages weiterhin so groß ist, werden die Ölpreise auf den hohen Niveaus der Vortage verbleiben.

 

Ausblick

Auch die Inlandspreise sind mit den steigenden Rohölpreise in die Höhe gegangen, sodass 100 Liter Heizöl heute tendenziell teurer sind als am Freitag. Es ist mit Aufschlägen zwischen +0,15 und +0,35 Euro zu rechnen.

Quelle: www.futures-services.com