Im Frühjahr rutschten die Heizölpreise im Bundesgebiet auf ein so tiefes Niveau wie seit fast 40 Jahren nicht mehr. Hintergrund war der weltweite Nachfrageeinbruch, der durch die Corona-Lockdowns hervorgerufen wurde, der Rohöl so günstig machte wie nie. Inzwischen haben sich die Ölpreise zwar erholt, doch in Zeiten von Corona ist diese Erholung sehr fragil. Dies zeigt sich auch an den Heizölpreisen, die heute erst einmal wieder nachgeben.
Heizölpreise im Monatsvergleich
Betrachtet man die kurzfristige Heizölpreisentwicklung der letzten Monate, zeigt sich, dass die Heizölpreise ihren Tiefpunkt am 28. April erreicht hatten. Das war auch der Tag, an dem die internationalen Rohölbörsen ihren Tiefpunkt erreichten und amerikanisches Öl zwischenzeitlich sogar zu Minuspreisen gehandelt wurde. Der Preisrutsch bis dahin verlief ziemlich steil und dauerte nur wenige Wochen. Die Preise kamen von Niveaus über 61 Euro pro 100 Liter und sanken innerhalb von zwei Monaten auf fast die Hälfte.
Anfang Mai setzte dann, parallel mit der Erholung an den Rohölbörsen, eine Trendwende ein und Heizöl wird seitdem langsam wieder etwas teurer. Allerdings geht diese Erholung deutlich langsamer und flacher vonstatten als der Preisrutsch. Von Ende April bis Mitte Juli sind die Preise nur um knapp 10 Euro gestiegen und sind somit immernoch weit entfernt von den Jahresanfangsniveaus.
Kurzfristige Preisentwicklung
An der kurzfristigen Trendbox zeigt sich außerdem, dass die Preissteigerungen nicht linear passieren. Im Vergleich zur Vorwoche und auch zum Vortag sind die Heizölpreise heute beispielsweise wieder ein gutes Stück günstiger. Hintergrund bleibt die Corona-Pandemie, die nach wie vor starke Auswirkungen auf den Rohölpreis hat. Und so brachen die Ölbörsen im Lichte der wieder stark steigenden weltweiten Fallzahlen gestern ein und zogen die Heizölpreise mit nach unten.
An der langfristigen Trendbox lässt sich allerdings auch ablesen, dass Heizöl im Jahresvergleich sehr günstig bleibt, auch wenn die extremen Tiefpreise vom April inzwischen Geschichte sind. 100 Liter Heizöl sind nach wie vor über 20 Euro günstiger zu haben als in den letzen zwei Jahren.
Hinweis: Die genannten Heizölpreise beziehen sich stets auf den deutschlandweiten Durchschnittspreis bei einer Bestellung von 3.000 Liter Heizöl Standard schwefelarm inklusive 19% MwSt.. Durch Transportkosten fallen die Preise regional jedoch unterschiedlich aus. Die Preisspanne zwischen den Regionen kann daher momentan bei bis zu ca. 1,67 Euro pro 100 Liter liegen. Stand der Preise: 10.07.2020
Quelle: www.futures-services.com