Steht USA vor neuen Shutdowns?

Die Corona-Pandemie ist nicht vorbei, wie sich an den erneut steigenden Infektionszahlen in den USA zeigt. Auch im Bundesgebiet hat der Ausbruch von Covid19 etwa im Raum Gütersloh für erneute – wenn auch regional begrenzte – Shutdowns gesorgt. An den steigenden Ölpreisen der letzten Wochen zeigt sich dennoch, dass die Lockerungen der letzten Wochen die Wirtschaft wieder angekurbelt haben und damit auch der Energiebedarf steigt. In den USA könnte es jedoch bald wieder zu neuen Beschränkungen kommen.

 

Drohen neue Infektionswellen?

Nach den historischen Tiefstpreisen bei sowohl Rohöl als auch Heizöl im Frühjahr, waren die Preise in den letzten Wochen wieder stetig gestiegen. Heizöl ist zwar im Jahresvergleich immer noch sehr günstig (Januar 2020 kostete Heizöl im Durchschnitt 64,70 Euro, im Mai nur 39,20 Euro), doch inzwischen geht der Trend wieder nach oben und nicht mehr – wie noch im April – steil nach unten.

 

Allerdings macht vor allem das Infektionsgeschehen in den USA den Marktbeobachtern Sorgen. Während in vielen anderen Ländern durch strikte Beschränkungsmaßnahmen die Ansteckungswellen flach gehalten werden konnten und inzwischen rückläufig sind, bleibt die Lage hier nämlich sehr angespannt. In den Bundestaaten Florida, Californien, Arizona und Texas waren die Neuinfektionen in den letzten Tagen enorm angestiegen.

 

Shutdowns könnten wieder nötig werden 

Der Gouverneur von Texas, Greg Abbott, teilte nun mit, dass man die restriktiven Maßnahmen zur Eindämmung deshalb nicht wie geplant weiter lockern werde und sprach von einem massiven Ausbruch in seinem Bundestaat. Er versicherte allerdings sofort, dass man die bisher schon durchgeführten Lockerungen nicht zurücknehmen wolle und das kein zweiter kompletter Shutdown drohe. Einen solchen hatte auch US-Präsident Donald Trump zuletzt ausgeschlossen.

 

Sollte die Kurve in den USA jedoch weiterhin so dramatisch ansteigen, könnten erneute Shutdowns der einzige Ausweg sein, um weitere Todesfälle und eine Überlastung des Gesundheitssystems aufzufangen. Damit würde aber auch die sich gerade wieder erholende Ölnachfrage ins Wanken kommen. Vor allem an der Nachfrage nach Benzin hatte sich in den letzten Tagen und Wochen gezeigt, dass etwas Normalität zurückgekehrt war und wieder mehr Amerikaner auf den Straßen unterwegs waren. Dies würde dann wegbrechen und die Ölpreise wieder unter Druck bringen.

 

Ausblick

Im Inland sind die Heizölpreise heute wieder etwas nach oben gegangen. Im Vergleich zu gestern Morgen kosten 100 Liter etwa +0,55 bis +0,75 Euro mehr.

Quelle: www.futures-services.com