Am Montag sind die Preise für Rohöl erneut gesunken. Dabei markierten die an der Börse gehandelten Referenzsorten Brent und WTI neue Langzeittiefs, die allerdings nicht von Dauer waren. Schon am Abend erholten sich die börsengehandelten Rohölpreise wieder etwas, so dass heute bei den Inlandspreisen zunächst keine großen Veränderungen im Vergleich zu gestern zu erwarten sind.
Rohöl so billig wie seit 18 Jahren nicht mehr
Die Rohölpreise leiden vor allem unter der Kombination aus Überversorgung und extremem Nachfragerückgang, der durch die weltweite Corona-Krise dramatische Ausmaße angenommen hat. Auch wenn die massiven Preisstürze von Mitte März inzwischen aufgehört haben, orientiert sich der Rohölpreis immer noch eher nach unten als nach oben.
Gestern notierten die börsengehandelten Rohölpreise dann erneut Langzeittiefs. Die an der New Yorker Börse gehandelte Sorte West Texas Intermediate (WTI), die als Referenzsorte für den Amerikanischen Markt dient, rutschte dabei sogar kurzzeitig unter die 20 Dollar – so tief wie seit 18 Jahren nicht mehr. Anfang des Jahres hatte WTI noch knapp 60 Dollar gekostet.
Viele US-Rohölsorten sind inzwischen sogar noch viel billiger und Produzenten in den USA suchen händeringend nach Abnehmern. Die Lagerkapazitäten sind begrenzt und auch die Raffinerien kommen inzwischen an ihre Grenzen. Teilweise kosten manche Rohölsorten nur noch um die 3 Euro, was im Grunde – wenn man Transport- und Förderkosten mit einberechnet – einen kompletten Wertverlust bedeutet.
Ausblick
Da sich die Rohölpreise im späten Handel wieder etwas erholen konnten, wirken sich die Langzeittiefs von gestern bisher kaum auf die Inlandspreise aus. Die Preise für 100 Liter Heizöl liegen heute etwa bei -0,15 bis +0,05 Euro im Vergleich zu gestern morgen.
Quelle: www.futures-services.com