Trotz niedrigeren Infektionsraten hat das Coronavirus den Ölmarkt weiter im Griff. Die Lagerkapazitäten der Raffinerien in China sind wohl so langsam ausgeschöpft, was die Betreiber dazu zwingt, Rohöllieferungen zu verschieben. Auch Händler sind schon auf der Suche nach zusätzlichen Lagerkapazitäten und prüfen wohl auch die Einlagerung auf Öltankern. So wirklich rentabel ist ein solches Verfahren eher nicht, dennoch bleibt den Beteiligten wohl nichts anderes übrig.
OPEC unter Zugzwang
Ohne ein entscheidendes Eingreifen der OPEC wird eine nachhaltige Korrekturbewegung der aktuellen Preissituation wohl nicht möglich sein. Der umfangreiche Nachfrageausfall aus China wird sich nicht so einfach nachholen oder ausgleichen lassen, eine Maßnahme der OPEC+-Gruppe wäre da wohl das einzige Mittel. Wenn die Organisation die Produktion senkt, könnten sich die Preise ein wenig erholen, auch wenn der Ausfall nicht wieder rückgängig gemacht werden kann.
Gleichzeitig wartet man noch auf einen Bericht zur Libyen-Konferenz. Sollten sich die Konflikte in Libyen lösen lassen, käme die Inbetriebnahme der libyschen Ölfelder zu einem denkbar ungünstigen Zeitpunkt auf den Markt. Die eh schon schwache Nachfrage würde wohl in Kombination mit noch mehr Öl auf dem Markt einen weiteren Preissturz auslösen.
Ausblick
Nachdem noch keine Kürzungen oder sonstigen Maßnahmen entschieden wurden, bleiben die Preise heute weiter auf Abwärtskurs. Wir rechnen heute mit -0,15 bis -0,35 Euro pro 100 Liter Heizöl.
Quelle: www.futures-services.com