Handelskrieg befeuert Nachfragesorgen – Trump droht China über Twitter

Die Ölpreise an den internationalen Börsen bleiben weiter unter Druck. Eine Einigung im Handelsstreit mit China wird immer unwahrscheinlicher nachdem Donald Trump gestern noch einmal den Ton verschärfte. Höhere Fördermengen aus der OPEC haben zusätzlich preissenkende Wirkung.

 

Trump setzt China unter Druck 

Donald Trump twitterte am Dienstag, man würde gut vorankommen in den Verhandlungen mit China. Allerdings widerspricht das den Tatsachen, denn einen neuen Termin für Gespräche gibt es noch nicht. Trumps Tweet  warnte China, keine Verzögerungstaktiken anzuwenden um neue Verhandlungen erst nach den Wahlen im nächsten Jahr zu führen. Der Präsident stellte klar, dass – sollte er wiedergewählt werden – die Verhandlungen mit ihm dann „VIEL HÄRTER“ würden.

 

Am Wochenende sind die Strafzölle, mit denen sich USA und China schon seit Monaten überziehen, in eine neue Runde gegangen. Erstmals sind auch amerikanische Ölexporte nach China von den Sonderabgaben betroffen. Da der Montag in den USA ein Feiertag war, machten sich die neuen Strafzölle erst am Dienstag bemerkbar und setzten die börsengehandelten Rohölpreise ordentlich unter Druck.

 

Nachfragesorgen bleiben marktbestimmend

Die globale Stimmung trübt sich mit der neuen Zuspitzung im Konflikt zwischen den beiden Wirtschaftsriesen weiter ein. Nicht nur die chinesische sondern die globale Ökonomie taumelt schon seit geraumer Zeit unter der Last des Handelskrieges. Das Wirtschaftswachstum schwächelt, eine Rezession wird immer wahrscheinlicher und das Ölnachfragewachstum sinkt schon seit Monaten kontinuierlich. Die Preise tun sich in diesem Klima schwer mit einer Aufwärtsbewegung.

 

Da hilft es auch nicht, dass aus der OPEC und ihrem wichtigsten Partner Russland im August etwas mehr Öl kam als im Juli. Die selbst auferlegten Förderbegrenzungen, eingeführt um die Ölpreise in Zeiten des Überangebots und des sinkenden Nachfragewachstums stabil zu halten, geraten damit mal wieder ins Wanken.

 

Ausblick

Auch wenn am Dienstag Abend wieder leichte Preisanstiege an den Ölbörsen zu verzeichnen waren, die den Abwärtstrend des Tages etwas auffangen konnten, ist bei Heizöl auch heute wieder mit leichten Abschlägen zu rechnen. Ein starker Euro, der in Dollar gehandeltes Rohöl im Euroraum vergünstigt, tut sein übriges und so zahlen Verbraucher heute für 100 Liter Heizöl etwa -0,05 bis -0,25 Euro weniger als gestern.

 

Quelle: www.futures-services.com