Gestern hat die US Notenbank Fed verkündet, ihre Leitzinsen zu senken. Wider erwarten ging damit der Dollarkurs jedoch erst einmal in die Höhe und sorgte so für leicht sinkende Ölpreise. Das Signal der Fed scheint zu schwach um die Marktteilnehmer zu überzeugen, dass man die besorgniserregenden globalen Konjunkturaussichten auffangen könne. Das weltweite Wirtschaftswachstum ist eng geknüpft an das Ölnachfragewachstum, welches seit längerem schon rückläufig ist.
Fed senkt US Leitzins
In dieser Woche war die mögliche Zinssenkung der US Notenbank ein Thema unter den Marktteilnehmern. Seit über zehn Jahren schon hat es eine solche nicht mehr gegeben, jedoch sind seit Jahresbeginn die Aussichten für die weltweite Wirtschaftsentwicklung – und damit einhergehend für das Ölnachfragewachstum – eher trüb. Da hilft es auch nicht, dass die US Wirtschaft so gut da steht wie schon lange nicht mehr. Der Handelsstreit, den die USA mit China führen und der kein Ende zu finden scheint, hängt wie ein Gewicht um den Hals der Weltwirtschaft.
Eine Zinssenkung und mit ihr ein ordentlicher Schub für die Konjunktur wurde somit immer wahrscheinlicher. Wie erwartet verkündete Fed-Chef Jerome Powell dann am Mittwoch Abend, dass der US Leitzins um 0,25 Prozent gesenkt werden solle. Der Notenbankchef erfüllte damit die Erwartung der Marktteilnehmer, die sich im Vorfeld schon größtenteils dagegen abgesichert hatten, was Anfang der Woche zu Preissteigerungen an den Ölbörsen geführt hatte.
Powell stellte dann jedoch in der Pressekonferenz keine weiteren Zinssenkungen in Aussicht und meinte, dies sei nicht der Beginn einer langen Phase von Niedrigzinsen. Der gewünschte Effekt der Zinssenkungen blieb damit allerdings aus. Die Marktteilnehmer schienen nicht zu glauben, dass mit der einzelnen Senkung eine Trendwende für das Wirtschaftswachstum einkehren könnte und so ging der Dollarkurs gestern entgegen jeder Erwartung nach oben. Die Ölpreise gaben am Abend dementsprechend nach.
Ausblick
Im Inland wirken sich zwei Faktoren auf die Heizölpreise aus. Zum einen sind die Ölpreise an den internationalen Börsen gefallen, was durchaus Effekt auf die Inlandspreise haben kann. Zum anderen steht der US-Dollar im Moment sehr stark da, was Öl für Investoren aus dem Euroraum teuer macht. Somit gleichen sich ein preissenkender und ein preissteigernder Impuls nahezu aus und 100 Liter Heizöl können heute je nach Region zwischen -0,15 bis +0,10 Euro im Vergleich zu gestern kosten.
Quelle: www.futures-services.com