Auch heute müssen sich Verbraucherinnen und Verbraucher wieder auf höhere Heizölpreise einstellen, denn der steile Aufwärtstrend an den internationalen Ölbörsen setzt sich weiter fort. Dabei stützten zuletzt wieder die geopolitischen Spannungen im Nahen Osten, doch die Angebotslage am globalen Ölmarkt war schon vorher eher knapp. Zu verdanken ist das der OPEC+, die heute zu einem Kontrolltreffen zusammenkommt.
Monatliches JMMC-Meeting findet virtuell statt
Die 12 OPEC Mitglieder und ihre 10 Partnerländer, die zusammen die OPEC+ bilden, treffen sich aktuell zweimal im Jahr zu ihrer offiziellen Vollversammlung. Die nächste wird Anfang Juni in Wien stattfinden. Bis dahin kommen die Verantwortlichen der 22 Mitgliedsländer jedoch noch mehrmals zu den monatlichen Treffen des OPEC+ Kontrollgremiums zusammen. Dieses sogenannte Joint Ministerial Monitoring Committee (JMMC) trifft sich auch heute in einer virtuellen Sitzung, um über die aktuelle Förderpolitik zu beraten.
Dabei dürfte überprüft werden, ob und wie weit sich die Mitglieder an die aktuellen Förderkürzungen halten, die die OPEC+ nun schon seit vielen Monaten umsetzt. Insgesamt nimmt das Förderbündnis aktuell täglich knapp 6 Mio. Barrel (à 159 Liter) vom Markt und hat damit eine umfangreiche künstliche Marktverknappung herbeigeführt. Dieses Mittel nutzt die OPEC+ schon seit Jahren, um die Marktpreise zu beeinflussen – zuletzt mit schwindendem Erfolg, da die Ölförderung in Ländern außerhalb der OPEC+ zugelegt hat.
Anpassung der Förderkürzungen eher unwahrscheinlich
Dass die OPEC+ bei ihrem heutigen JMMC-Treffen eine Anpassung an den Förderkürzungen vornimmt, ist deshalb höchst unwahrscheinlich. Den für die Produzenten der Gruppe sind die aktuell höheren Preise an den Ölbörsen durchaus wünschenswert, da sich damit ihre Einnahmen aus Ölverkäufen erhöhen. Entsprechend geht man am Ölmarkt davon aus, dass die OPEC+ ihre aktuelle Förderpolitik heute einfach nur bestätigen wird.
Schon letzte Woche hatte es aus Delegiertenkreisen Kommentare gegeben, denen zufolge Änderungen oder Verlängerungen der bestehenden Kürzungen erst im Juni bei der Vollversammlung diskutiert würden. Allerdings war die OPEC+ in der Vergangenheit immer wieder für eine Überraschung gut, so dass die Marktteilnehmer dennoch mit Spannung auf die Ergebnisse des virtuellen Treffens am Nachmittag warten werden.
Inlandspreise steigen weiter
Die Heizölpreise im Inland sind unterdessen im Vergleich zu gestern erneut gestiegen. Aktuell muss mit Aufschlägen von ca. +1,45 bis +2,05 Euro pro 100l im Vergleich zu Dienstagvormittag gerechnet werden.
Quelle: www.futures-services.com