Niedrigwasser treibt Heizölpreise in die Höhe

Schon seit Wochen sorgt die Trockenheit für Probleme auf Deutschlands Wasserstraßen, allen voran dem Rhein, der eine wichtige Rolle für die Güter- und Energieversorgung im Bundesgebiet spielt. Nach ersten Regenfällen am Wochenende hatte sich die Lage zwar etwas entspannt, doch neue Prognosen zeigen, dass die Pegelstände zur neuen Woche wieder sinken dürften.

 

Der Rhein führt aktuell ähnlich wenig Wasser wie 2018, als die trockene Wetterlage schon einmal für Chaos bei der bundesweiten Versorgung mit Heizöl und Ölprodukten gesorgt hatte. So betrug die Wassertiefe Donnerstagmittag am Pegel Kaub nur noch 105 cm. Am Mittwoch waren es zur gleichen Zeit noch 118 cm gewesen. Bis zum kommenden Montag prognostizieren die Experten der Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung ein Absinken des Pegels auf 71 cm.

 

Letzte Woche hatte der Pegelstand des Flusses bei Kaub zwischenzeitlich nur noch 30 cm betragen und somit ein Befahren der Wasserstraße nahezu unmöglich gemacht. Nach Aussage der Experten beim Transportunternehmens Contargo wird es ab einem Wasserstand von 40 cm für die meisten Binnenfrachter unwirtschaftlich, Ware zu verschiffen, da nicht mehr genug Ladung transportiert werden kann.

 

Denn je niedriger der Wasserstand, desto weniger Tiefgang dürfen die Schiffe haben. Um voll beladen auf dem Rhein fahren zu können, muss der Pegel für die meisten Schiffe bei etwa 250 cm liegen. Bei einem Pegelstand von 75 cm sinkt die Tragfähigkeit der Frachter jedoch auf nur noch 25 Prozent, so dass im Grunde vier Schiffe benötigt werden um die gleiche Menge zu bewegen – die Kosten steigen.

 

All diese Probleme wirken sich aktuell auch auf die Versorgung mit Heizöl und anderen Ölprodukten aus, die über die Rheinschiene transportiert werden. Steigende Frachtkosten und Lieferengpässe aufgrund ausbleibender Nachversorgung dürften die Heizölpreise – zumindest in den stark vom Niedrigwasser betroffenen Regionen – weiter in die Höhe treiben. Zudem müssen sich die Verbraucherinnen und Verbraucher auf längere Wartezeiten einstellen.

Quelle: www.futures-services.com