OPEC bringt auch im neuen Jahr mehr Öl auf den Markt

Die OPEC und ihre Partnerländern (OPEC+) bleiben bei ihrer bisherigen Produktionsstrategie und heben die Förderung auch im neuen Jahr schrittweise an.  Das Bündnis der 23 Förderländer unterstreicht damit seine Überzeugung, dass der Einfluss der sich rasant ausbreitenden Omikron-Variante auf die globale Ölnachfrage gering bleiben wird.

 

Die OPEC+ hatte im Sommer 2020 nach dem massiven coronabedingten Preiseinbruch Förderkürzungen in historischer Höhe beschlossen. Die 23 Mitgliedsländer hielten zu Anfang fast 10 Millionen Barrel täglich vom Markt zurück, um den Nachfrageeinbruch auszugleichen und die Ölpreise zu stabilisieren. Diese Strategie erwies sich als erfolgreich und die Ölpreise stiegen im letzten Jahr deutlich an.

 

Entsprechend hat die Förderallianz inzwischen damit begonnen, die hohen Kürzungen schrittweise abzubauen. Seit August werden die Förderquoten monatlich um jeweils 400.000 Barrel pro Tag angepasst, mit dem Ziel, spätestens Ende 2022 wieder auf nahezu voller Kapazität produzieren zu können. Jeden Monat berät die OPEC+ zusätzlich neu, ob die Quoten flexibel auf die Ölmarktgegebenheiten angepasst werden müssen.

 

Im Lichte der Omikron-Welle, die aktuell über die Welt schwappt, hatten einige Marktteilnehmer erwartet, dass die OPEC+ die Förderanhebungen möglicherweise aussetzt oder anpasst. Doch bisher hält sich der Einfluss der vielen neuen Infektionen auf die Ölnachfrage in Grenzen. Die OPEC+ selbst glaubt, dass die Auswirkungen nicht vergleichbar sein werden mit vorangegangenen Wellen und behält deshalb ihre Marschrichtung bei.

 

An den Ölbörsen setzt sich unterdessen der Preisanstieg fort, da auch die Anleger offenbar optimistisch sind, was Omikron betrifft. Zwar steigen die Infektionszahlen rasant an, da die neue Variante deutlich ansteckender ist als ihre Vorgägner, doch bleiben die Verläufe meist mild. Zusätzlich zeigen die Impfkampagnen Wirkung und so steigt auch die Menge der Boosterimpfungen weltweit an. Bisher bleibt ein Nachfrageeinbruch wie im Sommer 2020 daher aus.

Quelle: www.futures-services.com