Während die Coronapandemie weiterhin die Heizölpreise bestimmt, werden von der US-Regierung Pläne zur Wiederaufnahme der Wirtschaft geschmiedet. Auch die OPEC will heute ihren Monatsbericht zur Nachfrageentwicklung und Marktlage veröffentlichen.
Höhepunkt der Infektionen überschritten
Bei der gestrigen Pressekonferenz hat US-Präsident Donald Trump versucht positive Nachrichten zu vermitteln. Der Höhepunkt der Neuinfektionen mit dem Coronavirus sei in den USA überschritten und man wolle die Wiederaufnahme der Wirtschaftstätigkeit planen. Derzeit steht im Raum, dass zum 1. Mai die aktuellen Vorsichtsmaßnahmen gelockert werden sollen.
Allerdings muss wohl die für heute angesetzte Pressekonferenz abgewartet werden. Hier sollen konkrete Pläne zur Bewältigung der brenzlichen Situation veröffentlicht werden. Ob diese in den nächsten Wochen allerdings bereits umgesetzt werden können, ist zumindest fraglich. So schätzen Berater der US-Regierung die Vorhaben als „zu optimistisch“ ein und warnen vor einer Neuentfachung der Coronaausbreitung.
Dies geschieht im Zuge einer historischen Woche für die US-Ölbestände. Aufgrund der fehlenden Abnahme durch Industrie, haben die Rohölbestände der USA den stärksten Wochenzuwachs aller Zeiten erlebt. Der immer knapper werdende Lagerplatz wird auch weiter Handlungsdruck auf Regierung und Wirtschaft ausüben. Sofern aber noch kein Ende der Wirtschaftseinschränkungen in Sicht ist, wird die sich die Lage am Ölmarkt wohl auch weiter zuspitzen.
OPEC will Monatsbericht veröffentlichen
Der Verbund der ölexportierenden Länder will am heutigen Mittwoch seinen Monatsbericht zur Entwicklung der Ölnachfrage veröffentlichen. Dies wird auch einen weiteren Einblick in die aktuelle Marktlage verschaffen. Fachverbände schätzen den Nachfrageeinbruch allerdings als gravierend ein. So soll die Situation die Nachfrageentwicklung des letzten Jahrzehnts zu nichte gemacht haben. Genaue Zahlen müssen hierzu allerdings noch veröffentlicht werden.
Ausblick
Marktteilnehmer warten den heutigen Mittwoch gespannt ab. Zum einen werden die Pläne und Vorgaben der US-Regierung richtungsweisend sein. Die weltgrößte Volkswirtschaft sieht sich in Handlungsnot um eine Rezession abzuwehren. Die Wiederaufnahme der Wirtschaftstätigkeit wird den Ölbörsen einen unweigerlichen Schub geben. Zum anderen würden verfrühte Lockerungen die Coronabekämpfung erheblich erschweren.
Der Monatsbericht der OPEC wird auch ein starker Indikator dafür sein, ob die vereinbarten Kürzungen ausreichend sind. Nach Ankündigung einer Einigung die Förderung zu drosseln, wurden diese Maßnahmen als zu gering eingeschätzt um die angespannte Marktlage zu bewältigen. Mit der Veröffentlichung des Berichts versprechen sich Händler mehr Klarheit über die eingeschlagene Richtung.
Der Heizölpreis wird heute etwas günstiger als gestern morgen erwartet und liegt bei ca. -0,35 bis -0,55 Euro pro 100 Liter.
Quelle: www.futures-services.com