„Schwarzer Montag“ lässt Preise in die Tiefe rauschen

Es war ein schwarzer Montag gestern an den Börsen. Nicht nur der Deutsche Leitindex brach massiv ein, auch die Ölpreise rauschten auf neue 4-Jahrestiefs. Die Schockwelle war so groß, dass der Handel an der New Yorker Börse zwischenzeitlich sogar komplett ausgesetzt wurde.

 

Preiskampf um Öl und Coronavirus-Ängste

Die Angst vor den Auswirkungen des Coronavirus ist nicht der einzige Faktor, der die Märkte belastet. Das Auseinanderbrechen der OPEC+ Gemeinschaft und der daraus resultierende Preiskampf zwischen Russland und Saudi-Arabien hat die Ölpreise am Montag auf neue Rekordtiefs gedrückt.

 

Der schnelle und massive Einbruch der Ölpreise verstärkte die weltweite Panik und sorgte für einen Abwärtstrudel an so ziemlich allen Handelsplätzen. Zwar haben sich die börsengehandelten Rohölpreise heute zunächst wieder etwas gefangen, doch viele Finanzexperten gehen davon aus, dass das Abwärtspotenzial noch nicht ausgeschöpft ist.

 

Russland vs. Saudi-Arabien

Viel wird davon abhängen, wie der Preiskampf zwischen Russland und Saudi-Arabien weiter geht. Nachdem Moskau die von der OPEC gewünschten Förderbegrenzungen in der vergangenen Woche hatte platzen lassen, versucht Riad nun seinerseits Druck aufzubauen und hat seine Ölpreise drastisch gesenkt.

 

Russland demonstriert bisher jedoch Gleichgültigkeit und hat klar gestellt, dass niedrige Preise kein Problem darstellen. Laut dem russischen Finanzminister Anton Siluanow habe man genug Rücklagen um auch bei Preisniveaus von 25 bis 30 Dollar für das Barrel Rohöl (à 159 Liter) etwa sechs bis 10 Jahre den Staatshaushalt ausgeglichen halten zu können.

 

Der Preiskampf um Öl hat erst begonnen. Im Lichte der drastischen Auswirkungen, die die Coronavirus-Pandemie auf die Weltwirtschaft hat, bleibt die Verunsicherung groß und die Preise unter Druck. Allerorten senken Experten ihre Prognosen und kaum jemand rechnet damit, dass der Preis für die europäische Referenzsorte Brent in den nächsten Monaten über 35 Dollar liegen wird. Anfang des Jahres hatte man ihn noch bei um die 60 Dollar gesehen.

 

Ausblick

Für die Heizölpreise bedeutete der Börseneinbruch gestern ebenfalls eine selten da gewesene Talfahrt und es kam zu Preisunterschieden von bis zu -8,00 Euro im Vergleich zur Vorwoche. Zwar haben sich die Rohölpreise heute wieder etwas gefangen, Heizöl ist im Vergleich aber immer noch günstig zu haben. Zu den Rekordtiefstpreisen von gestern ist allerdings mit einem kleinen Aufschlag von +0,80 bis +1,10 Euro zu rechnen.

 

Quelle: www.futures-services.com