OPEC-Nachfrageprognose und neue Bestandsdaten aus den USA lassen die Preise fallen

Die Organistation erdölexportierender Länder (OPEC) hatte gestern ihren Monatsbericht veröffentlicht. Kaum verändert zum Vormonat soll die Ölnachfrageprognosen für 2020 bei ca. +1,08 Mio Barrel pro Tag (ein Barrel = 159 Liter) zulegen. Dagegen steht ein prognostizierter Förderzuwachs der Nicht-OPEC-Länder von +2,17 Mio Barrel pro Tag, was alleine hier schon eine deutliche Differenz aufzeigt. Und hier ist nur vom Förderzuwachs der Nicht-Mitglieder die Rede. Im Umkehrschluss müsste die OPEC selbst also immer mehr Ölförderungen zurückhalten, um den Preis stabil zu halten, wohingegen die Ölförderer außerhalb der OPEC ihre Quoten munter in die Höhe treiben.

 

US-Ölbestandsdaten weiter gestiegen

Auch die Bestandsdaten aus den USA, die gestern vom „US-Department of Energie“ (DOE) veröffentlicht wurden, wirkten belastend auf die Preise. Trotz einer gesunkenen Raffinerieauslastung in den Vereinigten Staaten konnten die Rohölbestände in der vergangenen Woche zunehmen. Vor allem die Bestände der Ölprodukte wie Benzin konnten deutlich an Masse gewinnen.

 

Insgesamt konnte hier ein Gesamtbestandszuwachs von 17,3 Mio Barrel festgemacht werden. Gleichzeitig wurde in diesem Bericht deutlich, dass die Nachfrage merklich einbrach und zwar um -2,73 %, wodurch diese Werte eine Preissenkung auslösten. Das Energieministerium der USA (EIA) ließ verlauten, dass es damit rechne, dass die USA im kommenden Jahr mehr Energie exportieren als aus dem Ausland importieren werde. Damit könnte es wohl zu einer Konfliktsituation mit der OPEC kommen. Das Kartell möchte mit ihren Maßnahmen die Preise eigentlich in Schacht halten. Wenn aber aus den übrigen Ländern so viel mehr gefördert wird, müsste das Kartell theoretisch noch mehr Produktionen kürzen, was wiederum Einbußen für die einzelnen Staaten bedeuten würde.

 

OPEC sieht Unsicherheit beim Ölangebotswachstum

Nicht nur die USA bereitet der OPEC Bauchschmerzen, auch Brasilien und Kanada und vermutlich ab 2020 auch Norwegen werden ihre Produktionen nach oben treiben, was der OPEC alles andere als in die Karten spiele. Mittlerweile gibt es einfach mehr Staaten, die große Mengen an Rohöl fördern, die nicht OPEC-Mitglieder sind. Dadurch wird es immer schwieriger für das Kartell die Preise wirklich zu kontrollieren.

 

Ausblick 

Wir blicken heute vermutlich auf fallende Preise von -0,50 bis -0,70 Euro pro 100 Liter Heizöl im Vergleich zu gestern Vormittag.

Quelle: www.futures-services.com