OPEC rechnet mit besserer Ölnachfrage – Preise steigen

Nach dem eher moderaten Auf und Ab der letzten Tage sorgte der OPEC Generalsekretär Mohammed Barkindo gestern Nachmittag für einen Kursanstieg an den Rohölbörsen. Er deutete an, dass die OPEC mit einem geringeren US-Produktionswachstum rechnet und das Ölnachfragewachstum besser einschätzt als bisher. Die börsengehandelten Rohölpreise reagierten mit einem deutlichen Satz nach oben.

 

Kommentare des OPEC Generalsekretärs 

Der Generalsekretär der OPEC, Mohammed Barkindo, hat sich gestern gleich mehrmals zu Wort gemeldet und mit seinen Kommentaren die Ölpreise in Bewegung gebracht. Am Vormittag sagte er, es sei voreilig, jetzt schon über mögliche Entscheidungen zu Produktionskürzungen im nächsten Jahr zu diskutieren. Auch sehe er gute Chancen, dass sich der Handelsstreit zwischen den USA und China beilegen lasse.

 

Für die Marktteilnehmer schienen diese Aussagen vor allem zu bedeuten, dass es wohl keine Verschärfung der Förderkürzungen im nächsten Jahr geben werde. Die Ölpreise orientierten sich damit eher nach unten. Doch am Nachmittag drehte Barkindo selbst das Ruder wieder, indem er andeutete, dass die OPEC in ihrem heute erwarteten Monatsreport die Daten zur Ölnachfrageentwicklung nach oben korrigieren könnte. Die Preise schossen damit nach oben.

 

Monatsreport könnte Einfluss auf Preisentwicklung nehmen

Nach Aussage des Generalsekretärs könnte im kommenden Bericht die Erwartung hinsichtlich der Ölnachfrage nach oben korrigiert werden. Die in der Vergangenheit eher schlechten Aussichten in dieser Beziehung hatten den Ölpreisen seit Jahresbeginn sehr zu schaffen gemacht.

 

Auch sei es durchaus wahrscheinlich, so Barkindo, dass man die Prognosen zum Wachstum der US-Ölproduktion nach unten anpassen müsse. Die meisten Experten hatten durch die Erwartung einer stark wachsenden Schieferölindustrie in den Vereinigten Staaten ein Überangebot in 2020 prognostiziert, welches durch den OPEC Bericht nun möglicherweise relativiert werden könnte.

 

Die OPEC äußert sich einmal im Monat ausführlich zu den wichtigsten Faktoren wie etwa der Nachfrageentwicklung oder der weltweiten Ölproduktion. Der Monatsreport erscheint heute um die Mittagszeit und könnte dann je nach Tendenz der Prognosen durchaus nochmal Schwung in die Börsen bringen.

 

Ausblick

Die Preisnachlässe der letzten Tage sind mit dem Sprung an den Rohölbörsen nun erst einmal wieder passé. Heizöl wird heute im Durchschnitt teurer erwartet und der 100-Literpreis liegt bei etwa +0,85 bis +1,05 Euro im Vergleich zu gestern Morgen.

Quelle: www.futures-services.com