Am Freitagnachmittag kam es an den Ölbörsen zu einem unerwarteten Kursrutsch. Innerhalb weniger Minuten brachen die Ölpreise sowohl an der Londoner als auch an der New Yorker Börse massiv ein und sorgten damit auch im Bundesgebiet für niedrigere Preise. Auch zum Wochenstart bleibt Heizöl erst mal recht günstig.
Viele kleine Ursachen mit großer Wirkung
Einen eindeutigen Grund für den heftigen Preisrutsch zum Wochenende gab es eigentlich nicht. Vielmehr kamen eine Menge kleinerer Faktoren zusammen, die für sich genommen vielleicht kaum einen Effekt gehabt hätten. Im Zusammenspiel konnten sie dann aber eine enorme Wirkung entfalten.
Technische Analysen hatten schon im Tagesverlauf gezeigt, dass die Preise wenig Potential nach oben hatten. Dazu kam die Tatsache, dass in den USA heute der Labor Day begangen wird und sich somit am Freitag schon viele Marktteilnehmer ins lange Wochenende verabschiedet hatten. Mit geringerem Handelsaufkommen werden die Preise an den Börsen anfälliger für Kursschwankungen.
Zusätzlich traten am Wochenende die neuen Strafzölle zwischen den USA und China in Kraft. Der Handelsstreit zwischen den beiden Wirtschaftsriesen belastet die Ölpreise schon seit Monaten und mit jeder neuen Runde an Strafzöllen kommt die drohende Rezession ein Stückchen näher. Die Marktteilnehmer rechnen inzwischen nicht mehr mit einer nahen Einigung, so dass die Erwartung der neuen Sanktionen einen preissenkenden Effekt hatte.
All diese Faktoren sorgten zusammen genommen für den heftigen Preisrutsch zum Wochenende. Zwar konnten sich die Ölfutures zum Wochenauftakt hin wieder etwas erholen, liegen aber immer noch weit unterhalb der Niveaus von Freitagmittag. Die Heizölpreise liegen demnach heute auch ein gutes Stück unter den Preisen von letzter Woche.
Ausblick
Für 100 Liter Heizöl können Verbraucher heute mit Abschlägen von -0,35 bis -0,45 Euro im Vergleich zu Freitag rechnen.
Quelle: www.futures-services.com