Höhere Preise zum Wochenbeginn – Neue Probleme an russischer Pipeline

Zum Wochenauftakt starten die Ölpreise heute etwas höher als am Freitag. Nach einem ruhigen Handel in der vergangenen Woche kam am Freitag Nachmittag etwas Bewegung hinein. Nachdem vor allem technische Verkaufsindikatoren anschlugen, kam es zu einem Preissprung, der in der neuen Woche für höhere Preisniveaus sorgt.

 

Wieder verunreinigtes Öl aus russischer Pipeline

Erneut gibt es Probleme an der russischen Druschba-Pipeline. Gerade einmal seit zwei Wochen fließt wieder Öl durch die Rohrleitung, nachdem im April erstmalig eine Sperrung verhängt worden war. Damals war das Öl mit einer zu hohen Konzentration an organischem Chlorid verunreinigt gewesen und hatte bei zahlreichen Raffinierien in ganz Europa für Probleme gesorgt. Bis jetzt ist unklar, wie es zu der Kontamination kam.

 

Betroffen waren damals auch die beiden deutschen Raffinerien in Leuna und Schwedt, von denen letztere nun am Freitag wieder die Lieferungen über die Pipeline gestoppt hat. Man habe erneut Verunreinigungen festgestellt. Noch ist unklar, ob es auch Auswirkungen auf die Leunaer Raffinerie geben wird. Aus Schwedt heißt es, dass die Produktion bisher nicht betroffen sei, da man Rohöl über den Hafen in Rostock beziehe.

 

Dennoch sind Produktionsprobleme nicht auszuschließen. Wenn die Konzentration an organischen Chloriden im Öl der Druschba-Pipeline weiter zu hoch bleibt, könnten die ostdeutschen Raffinerien gezwungen sein, ihre Produktion zu drosseln, was sich klar auf die Produktverfügbarkeit auswirken würde. Vor allem im Osten und Südosten könnten die Preise dann wieder in die Höhe gehen.

 

Iran-Konflikt bleibt weiter ein Risiko

Die Situation im Nahen Osten bleibt angespannt. Am Freitag hatten britische Spezialeinheiten einen iranischen Öltanker in Gibraltar festgesetzt, da dieser unerlaubt Öl nach Syrien geliefert und damit gegen Sanktionen verstoßen habe. Teheran bestreitet das und wirft Großbritannien Piraterie vor.

 

Die Führung des Iran wehrt sich vehement gegen die verhängten Sanktionen und hat neuesten Meldungen zufolge begonnen, Uran über das gemäß des Atomabkommens von 2015 erlaubte Maß anzureichern. Man fühle sich nicht mehr an das Wiener Abkommen gebunden, so Regierungssprecher Ali Rabiei.

 

Sollten die diplomatischen Bemühungen, die Situation zu deeskalieren, weiterhin scheitern, könnte es zu schwereren bewaffneten Konflikten kommen. Betroffen wäre dann auch der Seeweg durch die Straße von Hormus im Persischen Golf. Durch sie müssen alle Schiffe, die Öl nach Westeuropa, USA und Japan transportieren. Der Iran hatte in der Vergangenheit immer wieder mit einer Sperrung dieser Wasserstraße gedroht.

 

Ausblick

Mit den Preissteigerungen an den internationalen Ölbörsen haben am heutigen Montag auch die Inlandspreise für Heizöl wieder angezogen. 100 Liter kosten damit heute etwa +0,70 bis +0,90 Euro mehr als am Freitag vormittag.

 

Quelle: www.futures-services.com