Rückgang der US Ölförderung und starke OPEC Kürzungen – Ölpreise weiter im Aufwind

Der Aufwärtstrend an den Ölbörsen setzt sich weiterhin fort. Zu viele Faktoren sprechen zur Zeit für eine knapper werdende Versorgungslage, die die Preise in die Höhe treibt. So liegen die im vergangenen Jahr beschlossenen Förderkürzungen der OPEC und ihrer Partner inzwischen bei 275 Prozent, denn neben den willentlich umgesetzten Kürzungen seitens Saudi-Arabien oder Russland fehlen große Mengen aus den sanktionsbelasteten Ländern Iran und Venezuela. Überraschend kam für die Marktteilnehmer nun auch der gemeldete Rückgang der US Ölförderung seit Ende letzten Jahres. Er gab den Ölpreisen nochmals Auftrieb.

 

Amerikanische Ölförderung im Dezember gesunken

Es dauert immer einige Wochen, bis die US Energy Information Administration, die Hauptbehörde des US Bundesamtes für Statistik, die tatsächlichen Zahlen zur Ölförderung in den USA veröffentlicht. Nun sind die Daten für den Monat Dezember erschienen und diese hielten eine Überraschung bereit.

 

Von November auf Dezember ist die geförderte Gesamtmenge von 11,9 Millionen Barrel auf 11,85 Millionen Barrel gesunken. Überraschend kam dies für die Marktteilnehmer deshalb, weil die Förderung in den letzten Wochen und Monaten einen ziemlich stetigen Aufwärtstrend erfuhr.

 

Ein echter Rückschlag ist es aber wohl auch nicht, denn wenn man die wöchentlichen Daten des Energiemimisteriums DOE zur Ölförderung heranzieht, lagen die tatsächlichen Fördermengen im November und im Dezember jeweils etwa 200.000 Barrel über den Wochenprognosen. Somit steht die Ölförderung nicht so schlecht da, wie man auf den ersten Blick vermuten könnte.

 

In dieser Woche hatte das DOE die US Ölförderung auf 12,1 Millionen Barrel geschätzt. Übertrifft die tatsächliche Ölproduktion die Prognosen weiterhin um den bisherigen Wert, dann dürfte diese nun bei etwa 12,3 Millionen Barrel liegen und damit schon fast auf dem Durchschnittsniveau von 12,4 Millionen Barrel, das die EIA für das Gesamtjahr 2019 annimmt.

 

Allerdings gab es im Januar bei den Wochenprognosen schon einmal einen Sprung von etwa 0,2 Millionen Barrel, so dass hier vielleicht schon eine Korrektur stattgefunden hat. Die nächsten Monatsreports werden hier Klarheit bringen können und zeigen, wie sich die US Ölförderung tatsächlich entwickelt.

 

Ausblick

Hohe Rohölpreise bedeuten meist auch hohe Heizölpreise. Heute kommt außerdem noch ein schwacher Euro hinzu, der in Dollar gehandeltes Rohöl im Euroraum teurer macht. Somit kosten 100 Liter Heizöl heute etwa +0,60 bis +0,75 Euro mehr als gestern.

Quelle: www.futures-services.com